Einstein und das Neue Denken

„Wir können unsere Probleme nicht mit demselben Denken lösen, das wir verwendet haben, als wir sie erschaffen haben.“

Dieses Zitat stammt von Albert Einstein, einem der bedeutendsten Physiker und Denker des 20. Jahrhunderts. Es unterstreicht die Wichtigkeit, die Einstein dem „Neuen Denken“ zuschrieb – eine gedankliche Revolution, die er als wesentlich für die Lösung der weltweiten Herausforderungen ansah.

Neues Denken: Die Grundlage

Das Konzept des „Neuen Denkens“ liegt zunächst in der Bereitschaft, die eigenen überkommenen Denkmuster zu überwinden, sich Informationen zu öffnen und die Welt aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Es ist die Erkenntnis, dass komplexe Probleme eine multiple Betrachtung erfordern und nicht durch eine einzige, starre Denkweise gelöst werden können.

Die Grundidee des Neuen Denkens ist, dass wir uns als Menschheit erst noch entwickeln müssen, um den globalen Herausforderungen unserer Zeit gerecht zu werden. Dies beinhaltet nicht nur eine Veränderung unseres Denkmusters, sondern auch unserer Werte und unserer Sichtweise auf uns selbst und die Welt.

Einstein und das „Neue Denken“

Albert Einstein war ein Meister im neuen Denken. Als Wissenschaftler war er immer bereit, seine Theorien im Licht neuer Erkenntnisse zu überdenken. In seinen Schriften und öffentlichen Aussagen betonte er die Notwendigkeit, über die Grenzen traditioneller Denkmuster hinauszugehen und sich neue Ideen zu öffnen.

Einsteins Humanismus war ein zentraler Aspekt seines Denkens und beeinflusste seine Ansichten zur Wissenschaft und zur Gesellschaft. Er glaubte, dass unser Handeln von einer Ethik der Fürsorge und Verantwortung für andere geleitet sein sollte. Diese Überzeugung war die Basis seiner Vorstellung von einem „Neuen Denken“, das uns befähigt, die Probleme unserer Zeit zu bewältigen.

Das „Neue Denken“ in der Praxis

Wie kann das „Neue Denken“ konkret aussehen?

Es beginnt mit der Bereitschaft, unsere alten Überzeugungen in Frage zu stellen. Wir müssen uns eingestehen, dass wir nicht immer recht haben und dass unsere Sicht auf die Welt nur eine von vielen ist. Das bedeutet nicht, dass wir alle unsere Überzeugungen aufgeben sollten, sondern dass wir offen dafür sein sollten, sie zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.

Das Neue Denken erfordert auch, dass wir uns gegenseitig mit Respekt und Verständnis begegnen. Jeder Mensch hat seine eigene Sicht auf die Welt, geprägt durch seine Erfahrungen und sein Wissen. Indem wir uns darauf verlassen, die Perspektive des anderen zu verstehen, können wir ein tieferes Verständnis für die Komplexität der Welt gewinnen.

Das Neue Denken erfordert schließlich auch, dass wir uns auf die Gemeinsamkeiten konzentrieren, die uns als Menschheit verbinden, statt auf die Unterschiede, die uns trennen. Einstein betonte, dass wir alle Teil des universellen Ganzen sind und dass unsere Handlungen auf andere Menschen und auf die Welt haben.

Das ist kluger Fortschritt.

Fazit: Neues* Denken bereitet den Weg zur Lösung globaler Herausforderungen.

* Neues = hier: „konstruktivistisch optimiertes“

Einsteins vehemente Forderung nach einem „Neuen Denken“ ist heute relevanter denn je. Wir stehen vor zahlreichen globalen Herausforderungen, von der Klimakrise, kriegerischen Staatsoberhäupter bis zu sozialen Ungerechtigkeiten, die eine Neuorientierung unseres Denkens und Handelns erfordern.

Das in diesem Buch aufgezeigte „Neue Denken“ bietet uns die Möglichkeit, diese Herausforderungen anzugehen. Es ermutigt uns, uns mit neuen Ideen und Perspektiven auseinanderzusetzen, anstatt uns auf überholte Denkmuster zu verlassen. Es beschreibt, wie der Mensch als solches Funktioniert und lädt uns ein, Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein in den Mittelpunkt unseres Handelns zu stellen, und uns daran zu erinnern, dass wir alle Teil eines Ganzen sind.

Wie Einstein es dachte denke auch ich, dass wir durch ein „Neues Denken“ eine bessere, gerechtere und nachhaltigere Welt erschaffen. Es erfordert Mut, Offenheit und Engagement, aber die Belohnung ist ein tieferes Verständnis unseres Selbst und der Welt um uns herum und die Fähigkeit, einen positiven Wandel zu bewirken. In Einsteins Worten:

„Die Welt, wie wir sie erschaffen haben, ist ein Prozess unseres Denkens. Sie kann nicht geändert werden, ohne unser Denken zu ändern.“

Dieses neuartige Denken geht Hand in Hand mit der Praxis des Humanismus. Humanismus ist eine philosophische Haltung, die die menschliche Vernunft, Ethik und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt und die Bedeutung der menschlichen Würde, Freiheit und Selbstbestimmung betont.

Der Humanismus ist in vielerlei Hinsicht eine Verkörperung von Einsteins Ansicht des ‚Neuen Denkens‘. Er lädt uns ein, uns von Dogmen und autoritären Strukturen zu lösen und stattdessen auf die Fähigkeiten und Potenziale des Einzelnen und der Gemeinschaft zu vertrauen. Er betont den Wert der kritischen Reflexion und des offenen Dialogs und erkennt an, dass wir alle gemeinsam die Verantwortung tragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Einstein selbst war ein ausgesprochener Humanist und nutzte seine Stimme und seinen Einfluss, um für eine Welt einzutreten, in der Frieden, Gerechtigkeit und Respekt vor der menschlichen Würde vorherrschen. Er war ein Befürworter der Bildung und der freien Meinungsäußerung und glaubte fest daran, dass Wissenschaft und Technologie genutzt werden sollten, um das Wohl der Menschheit zu fördern und nicht um Schaden anzurichten.

Um das „Neue Denken“ in die Praxis umzusetzen, müssen wir kein Wissenschaftler oder Philosophen sein. Jeder von uns kann dazu beitragen, indem wir einen bewussten Ansatz zum Leben wählen, der von Offenheit, Fingerspitzengefühl und einem Streben nach Wahrheit und Verständnis geprägt ist. Ob in unserem persönlichen Leben, in unseren Gemeinschaften oder auf globaler Ebene, wir können alle einen Unterschied machen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Albert Einsteins Vision von einem „Neuen Denken“ uns ein starkes Modell für den Wandel bietet. Es erinnert uns daran, dass wir die Fähigkeit und die Verantwortung haben, unsere Welt zum Besseren zu verändern. In einer Zeit, in der unsere globalen Herausforderungen immer komplexer und vernetzter werden, bietet uns das „Neue Denken“ eine wertvolle Orientierungshilfe. Es ermutigte uns, über den Tellerrand hinauszuschauen, unseren Horizont zu erweitern und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die auf Respekt, Gerechtigkeit, Wertschätzung und menschlicher Solidarität basieren.

Ich denke Einstein würden meine beiden folgenden Sätze gefallen:

„Das Anprangern von wissenschaftlich nicht bewiesenen Methoden, ist eine hochmütige Geringschätzung, der durch solche Methoden geborenen Innovationen und Errungenschaften.“

„Fördere die Wissenschaft wenn sie nützlich ist. Stelle sie in Frage, wenn sie die Natur vergisst. Lehne sie ab, wenn sie gegen Naturprinzipien verstößt. Bekämpfe sie, wenn sie Natur zerstört.“

Aus „WERTEVOLLE APHORISMEN“ (Febr. 2022, Intuistik-Verlag)

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